10km standen letztes Wochenende im Regents Park in London auf dem Programm: endlich, mein erster Wettkampf, nach über einem Jahr.
Vor ein paar Wochen hat es mich plötzlich wieder gepackt, das Wettkampffieber: Eine Startnummer tragen; nicht alleine laufen, sondern mit vielen Gleichgesinnten; sich mit diesen messen; gleichzeitig gegen die Uhr laufen; seinen Körper herausfordern; und im Ziel Glücksgefühle verspüren. Das sind mitunter Gründe, weshalb ich gerne wettstreite.
Aus dieser Anfangseuphorie heraus habe ich mich für einen Lauf im nahegelegenen Park angemeldet. Während der letzten Woche tauchten jedoch immer mehr Zweifel auf: Ist mein Körper schon wettkampftauglich? Schaff ich überhaupt 10km in einem schnelleren Tempo? Reichen zwei Lauftrainings pro Woche?
Dennoch entwickelte sich bis am Sonntag Morgen eine Vorfreude und eine gewisse Spannung baute sich auf. Obwohl, vergleichbar mit derjenigen vor der Mamazeit war sie definitiv nicht. Die Zeit reichte gar nicht, um sich zu sehr mit dem Lauf auseinanderzusetzen. Stattdessen standen am Morgen Füttern und Windeln wechseln auf dem Programm.
Spätestens eine halbe Stunde vor dem Start, beim Abholen der Startnummer, tauchte sie wieder auf: die altbekannte Wettkampfnervosität. Diese begleitete mich dann auch beim Anstehen fürs Klo sowie beim minimalen Einlaufen bis hin zum Start. Am Start, im Getümmel der Laufenden, welche alle ungeduldig an Ort und Stelle trabten, war das „alte“ Wettkampfgefühl definitiv zurück. Und dann der Knall, los. Das Anfangstempo wie gewohnt hoch.
Schnell habe ich ein Tempo gefunden, das mich Kilometer für Kilometer begleitet hat, ohne dabei die ganze Zeit meine Uhr zu checken. Anfangs war es sehr locker, mit jedem Kilometer etwas anstrengender. Leider konnte ich mich an keine Ferse heften, da die eine Gruppe in unerreichbarer Ferne war und die andere doch etwas weit zurück. So habe ich mich alleine durch den doch recht starken Wind gekämpft und mich nach 42 Minuten und 42 Sekunden happy im Ziel eingefunden.
Während dem Lauf fühlte es sich fast an wie immer. Nur der leichte Muskelkater am ganzen Körper am Montag hat verraten, dass die Körperstabilität wohl noch nicht dieselbe ist. Ich selber habe das Gefühl, es reicht momentan gut für zehn Wettkampfkilometer, aber auch nicht für mehr. Das Marathonprojekt wird definitiv auf den Herbst verlegt und im Frühling stehen weitere kürzere Läufe und eventuell ein Halbmarathon auf dem Programm. Denn Wettkämpfe laufen sich auch mit Baby, zwar mit weniger Trainingskilometer, dafür mit einer neuen Lockerheit.