Der Frühling ist da, die Motivation gross und die Energie spürbar: Momentan stecke ich mitten in den Vorbereitungen für einen Halbmarathon – das erste grössere sportliche Ziel nach der Schwangerschaft. Hierfür sind bereits sieben Trainingswochen absolviert und nur noch ein Monat verbleibt. Das Training lässt sich gut mit und um Lily Rose organisieren, lediglich der Umfang unterscheidet sich deutlich von der „Vor-Baby-Zeit“. Aber ein Halbmarathon ist ja auch kein Ironman.
Die „Planerei“ soll jedoch mindestens so seriös sein. Denn ich liebe es zu planen, generell, nicht nur im Sport. So habe ich nach meiner Anmeldung für den Halbmarathon (Vitality Run Hackney) einen Trainingsplan, welcher viel Flexibilität zulässt, erstellt. Grob umfasst dieser drei Lauftrainings, ein bis zwei kürzere Krafteinheiten sowie ein Schwimmtraining pro Woche. Im Idealfall, wobei es auch Mal weniger oder sogar mehr sein kann.
Wöchentlich summieren sich so aktuell zwischen 27.5 und 48 Laufkilometer zusammen. Diese laufe ich aber nicht alle im selben Tempo, ich variiere: Normalerweise gibt es einen Dauerlauf, einen Longrun (momentan bereits alles über einer Stunde) sowie eine Intervallsession. Mit den Intervalltrainings erhoffe ich mir, ein höheres Tempo etwas länger, optimal den ganzen Halbmarathon durch, aufrecht zu erhalten. Einerseits sind solche Trainingseinheiten sehr verlockend: Die Zeit scheint, gerade im Vergleich zum Dauerlauf, zu verfliegen und ich kann beispielsweise eine Stunde Training optimal ausnutzen, so ganz nach dem Motto „wenn ich schon Mal Zeit habe, dann soll auch die Qualität stimmen“. Andererseits sind Intervalle auch abschreckend: Anstrengung pur und es braucht jedesmal Überwindung. Aber das wohltuende Gefühl, welches sich nach einer solchen Einheit einschleicht, besiegt alle negativen Aspekte. Mögen euch meine Intervalltrainings inspirieren oder auch zur Kritik anregen – ich bin immer offen für Letzteres (sportymum.net@gmail.com). Hier ein paar Trainingsbeispiele aus den letzten sieben Wochen:
★10×2′ schnell (Pause: 1′)
★5×4′ oder 5′ schnell (Pause: 2′)
★1′, 2′, 4′, 6′, 4′, 2′, 1′ schnell (Pause: 1′, 1′, 2′, 3′, 2′, 1′, 1′)
★4×8′ schnell (Pause: 4′)
★3×10′ schnell (Pause: 5′)
★Hügelläufe, Treppensprints (2x 10er Serien)
Natürlich trainiere ich umfangmässig deutlich weniger als vor der Schwangerschaft und die Zeiten aus den beiden 10km Rennen hinken meinen persönlichen Bestzeiten nach. Dennoch fühle ich mich wieder fit und glaube auch, mir eine Zielzeit vorzunehmen für den Halbmarathon. Doch was liegt drin? Meine persönliche Bestzeit aus dem Jahre 2013 (1:28:58) wird kaum zu knacken sein. Aber kann ich 1:30 (4:15 min/km) anpeilen oder ist das zu ambitioniert mit den jetzigen Voraussetzungen? Ich trainiere vorerst Mal weiter und entscheide kurz vor dem 8. Mai situativ, welchen Kilometerschnitt ich in Angriff nehmen werde.
Keep on running und ein Intervalltraining wöchentlich soll sein; endlich darf ich ja wieder. Trainieren und Ziele verfolgen lassen sich auch mit einem Baby vereinbaren, es braucht etwas Planung, aber genauso viel Flexibilität. Es bereitet mir viel Spass, in meinem Alltag auch ab und zu die Laufschuhe zu schnüren, etwas abzuschalten und zugleich Gas zu geben. Und jetzt im Frühling geniesse ich meine Joggingrunden draussen umso mehr.